Die WG19B des Wirtschaftsgymnasiums trifft auf „Klartext-Redner“ Wolfgang Bosbach

„Klartext – Probleme auf den Punkt gebracht“ hat der Rotary Club Lübbecke/Westfalen seine Veranstaltung am 21. Mai 2017 mit Wolfgang Bosbach genannt. Dabei wurde der CDU-Politiker als „Querdenker“ angekündigt, was er selbst in seinen Ausführungen umdrehte: „Eigentlich bin ich ein Geradeausdenker.“ An dieser Veranstaltung nahmen die Schülerinnen und Schüler der Klasse WG19B des Wirtschaftsgymnasiums des Berufskollegs Lübbecke teil – mit voller Begeisterung und großen Erwartungen gegenüber den Aussagen des Politikers.
Im Vorfeld zu der Benefizveranstaltung mit dem CDU-Politiker sammelte die Klasse eine Vielzahl an Fragen, die sie selbst als junge Menschen brennend interessieren und welche sie erhofften, von einem amtierenden Politiker beantwortet zu bekommen: Was bedeutet es, Erstwähler zu sein? Was hat sich, seitdem Sie in der Politik angefangen haben, bis heute verändert? Was wird von uns jungen Menschen in Bezug auf die Berufs- und Arbeitswelt erwartet? Was ist anders im Vergleich zu der Zeit, in der Sie vor der Berufswahl standen? Warum ist Europa für junge Menschen wichtig?
Zu Beginn der Veranstaltung begrüßte der Rotarier-Präsident Thomas Struckmeier die Zuschauer. In seiner Begrüßung sagte er, dass sich der Rotary Club um die Bereiche kümmere, die oftmals unter den Tisch fielen oder nur am Rande angesprochen würden. Und für das Thema „Klartext – Probleme auf den Punkt gebracht“ kam nur einer in Frage: Wolfgang Bosbach, der zum einen selbst Rotarier sei und sich zum anderen in seinen Büchern und in Talk-Shows über gesellschaftliche Fragen deutlich und direkt äußert.
Mit dieser netten Einleitung in den Abend wurden Wolfgang Bosbach und der Moderator Thomas van Zütphen auf die Bühne gebeten. Mit seiner lockeren Art und seinem rheinischem Humor hatte Wolfgang Bosbach die 500 Zuschauer, neben uns waren auch Schülerinnen und Schüler der lokalen Gymnasien und der Gesamtschule Hüllhorst vertreten, zügig auf seine Seite gebracht und sorgte für eine lebendige Stimmung im Saal während des etwa zweieinhalbstündigen „Klartext- Redens“. In einem Gespräch mit dem Moderator gab Wolfgang Bosbach Details zu seiner persönlichen Zukunft preis und ging inhaltlich auf die Themen der Innenpolitik, Terrorismus und Sicherheit, Personalausstattung bei der Polizei sowie auf die Flüchtlingspolitik ein. Zudem sprach er über die Arbeit als Politiker. Es habe ihm immer Spaß und Freude bereitet, sich inhaltlich konstruktiv über politische und gesellschaftliche Themen und Entscheidungen auszutauschen.
Nach diesem informativen Gespräch sprach er explizit die im Saal vertretenen Jugendlichen an und machte in seinem ohne Manuskript gehaltenen Vortrag deutlich, dass das Lernen nie endet. Grund dafür sei der rasante technische Fortschritt. Er betonte, dass Deutschland bei der Entwicklung von der Industrie- zur Dienstleistungsgesellschaft aufpassen müsse, nicht abgehängt zu werden. Damit einhergehend stellte er die dringende Notwendigkeit von Investitionen in das deutsche Bildungssystem hervor. Zum Ende seines Monologs gab er zu bedenken, dass wir uns enorm anstrengen müssen, um den Anschluss im Wissenszeitalter nicht zu verlieren: „Wir müssen schneller und besser werden.“
Der spannende Abend schloss mit einer Fragerunde, die durch die Schülerinnen und Schüler der anwesenden Schulen gefüllt wurde. Eine Frage lautete, wieso ich als junger Mensch wählen gehen sollte. Darauf fand Wolfang Bosbach schnell eine Antwort, denn wir sind die Menschen der Zukunft und warum sollen heute andere Personen über das entscheiden, was uns junge Menschen in der Zukunft erwartet? ‚Aktiv sein‘ lautet die Devise.
Fazit: Wolfgang Bosbach begann seine Karriere als Einzelhandelskaufmann, wurde zum Supermarktleiter befördert, erlangte sein Abitur auf dem zweiten Bildungsweg und studierte anschließend Rechtswissenschaften, um als Rechtsanwalt zu arbeiten. 23 Jahre lang war er aktiv in der Politik, aus der er sich in diesen Tagen verabschiedet. Anhand seiner Karriere erkennen wir, dass uns die Welt offen steht für unsere kreativen Ideen und Gedanken und wir wissen einmal mehr: Lernen endet nie!
(René Pascal Knickmeier, WG19B)