Oberstufe des Wirtschaftsgymnasiums WG18 zu Besuch bei VW in Wolfsburg

Am Montag, den 22. Januar 2018 besuchten die Klassen WG18A und WG18B das Werk des Autoherstellers Volkswagen in Wolfsburg. Begleitet wurden die Schülerinnen und Schüler von den Klassenlehrerinnen Frau Lück-Malatray und Frau Hingeberg-Pedersen.

Nach der Ankunft in Wolfsburg konnten sich alle zuerst in dem VW-Shop auf dem Betriebsgelände umsehen. Anschließend kam ein Mitarbeiter des Besucherdienstes von VW, der kurz das Werk in Wolfsburg vorstellte und einen ca. 20 minütigen Film über die Marke VW und die Produktion der Autos zeigte.

Heute ist in Wolfsburg der Marken- und Konzernsitz von VW. Dieses Jahr feiert VW am Standort Wolfsburg das 80-jährige Jubiläum. In Wolfsburg werden die Automodelle Golf, der Golf Sportsvan, Touran und Tiguan produziert. Alle Modelle werden zum Teil aus den gleichen Komponenten hergestellt. Die überdachte Fläche der Firmengebäude  entspricht etwa der Größe des Fürstentums Monaco. Auf dem Gelände gibt es eigene Buslinien und ca. 7.000 Fahrräder, um schneller andere Orte zu erreichen. Am Standort Wolfsburg sind ca. 73.000 Mitarbeiter, davon 2.000 Auszubildende, beschäftigt. VW bietet in verschiedenen Bereichen Ausbildungen an. Diese Auszubildenden werden alle übernommen und deshalb gibt es viele Bewerbungen.

Danach ging es mit Cabrios, an denen Anhänger mit Sitzplätzen für die Besucher waren, auf eine ca. 7 km lange Fahrt durch die Produktion. „Man kann sich sehr gut auf die Informationen des Besucherdienstes konzentrieren, weil wir gefahren werden“ sagte Jascha aus der WG18A. „Es ist unglaublich, wie viel Verkehr in dieser Produktion herrscht! Gibt es viele Unfälle mit den neuen Autos, die transportiert werden?“ erkundigte sich Ilka aus der WG18A.
Hier konnte der Besucherdienst beruhigen. Es kommt wohl teilweise zu Problemen, aber die beschädigten Teile können schnell ausgetauscht werden. Ernsthafte Unfälle gab es bis jetzt nicht. Die Produktion ist zu einem großen Teil automatisiert. Menschen werden oft durch Maschinen bzw. Roboter ersetzt und übernehmen zum Beispiel das Zusammensetzen oder das Lackieren der einzelnen Teile und weitere anfallende Arbeiten. Die Arbeiter greifen meistens nur noch ein, wenn es Störungen oder Fehlermeldungen gibt und kontrollieren alle Produktionsabläufe. Besonders für diesen Automatisierungsgrad in der Produktion interessierten sich die Klassen. In bestimmten Abteilungen gibt es einen Automatisierungsgrad von 80 % (Schweißroboter) während in anderen Bereichen nur ein Automatisierungsgrad von 15 % vorliegt (Kabelmontage im Pkw).

Der Besucherdienst wies auch darauf hin, dass in den nächsten Jahren als Geschäftssprache nur noch Englisch zugelassen wird und sich deshalb der Vorstand von VW stark umstellen muss.

Am Tag werden 3.500 Fahrzeuge produziert. Somit entsteht alle 18 Sekunden ein neues Fahrzeug. Die Produktion einer Karosserie dauert ca. vier Stunden. VW stellt täglich etwa 80 Elektro-Fahrzeuge her. Absatzmärkte für diese Fahrzeuge liegen in erster Linie in China, Norwegen und Amerika, aber nicht Deutschland. E-Fahrzeuge und die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren werden getrennt voneinander hergestellt. Der Mitarbeiter des Besucherdienstes erklärte uns, dass die Zukunft allerdings im Wasserstoff-Antrieb liege. Ungefähr die Hälfte aller Fahrzeuge wird in das Ausland exportiert und bleibt nicht in Deutschland.

Da Volkswagen mit Just-in-time und Just-in-sequence arbeitet, gibt es kein Lager. Dadurch hat das Unternehmen den Vorteil, dass es keine Lagerkosten hat. Am Tag kommen somit etwa 1.200 Lkw zu festgelegten Zeitpunkten an (Just-in-time). Die Teile werden dann abgeladen und zu den richtigen Zeitpunkten zu den richtigen Maschinen geliefert (Just-in-sequence).

Daniel aus der WG18B erkundigte sich auch nach den Folgen der Dieselkrise für VW in Wolfsburg, aber trotz allem sind alle Arbeitsplätze bei VW bis 2025 gesichert. Jeder Mitarbeiter hat in der Regel eine 35-Stunden Woche. Auch kulinarisch kam jeder auf seine Kosten. Nach der Führung durch die Produktion durften beide Klassen in der Kantine die originale VW-Currywurst aus der hauseigenen Metzgerei mit Pommes testen.

Die Resonanz der Schülerinnen und Schüler nach dem Ausflug war sehr positiv. Luisa aus der WG18A meint: „Es ist sehr interessant zu sehen, wie ein so großes Unternehmen es logistisch schafft, alles minutengenau zu organisieren und die Roboter und Maschinen punktgenau arbeiten.“ Auch Arne aus der WG18B sagt: „Mich hat es verwundert, dass VW in so vielen Bereichen arbeitet, damit so viele Ausbildungsmöglichkeiten und trotz der Automatisierung so viele Mitarbeiter hat.“

Ilka Hußmann, Frederike Metzen (WG18A)