Datenschutz geht zur Schule

Lauschende Smart-TVs, WLAN-Puppen im Kinderzimmer oder RFID-Chips in der Kleidung sind keine Erfindungen eines Science-Fiction-Autors, sondern bereits Realität. Umso wichtiger ist es, Daten vor unberechtigtem Zugriff oder Verlust zu schützen.

Sebastian Tausch, Mitglied des Berufsverbands der Datenschutzbeauftragten Deutschlands (BvD) e. V., hält im Rahmen der Initiative „Datenschutz geht zur Schule“ ehrenamtlich Vorträge in Schulen. „Die Schüler sollen von meinem Wissen profitieren, so wie andere ehrenamtlich bei den Hausaufgaben helfen“, erklärte Sebastian Tausch sein Engagement. Er erläuterte in einem 90-minütigen Vortrag den Unterstufen der Höheren Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung am Berufskolleg Lübbecke, wie Daten missbraucht werden und wie man sich dagegen schützen kann.

Einerseits werden im täglichen Leben große Datenmengen gebraucht, wie beispielsweise für die Verwaltung in Schulen, Finanzämtern oder Vereinen. Andererseits können dabei immer Sicherheitslücken entstehen, indem Passwörter geknackt werden. Außerdem setzen zahlreiche Firmen Cookies auf den Webseiten der Benutzer, um beispielsweise individuelle Werbung einzublenden oder Aktivitäten der Benutzer nachzuverfolgen. Darüber hinaus geben viele Menschen ihre Daten leichtfertig preis oder missbrauchen die Daten anderer. Gerade unter Jugendlichen gehören Cybermobbing und Sexting oft zur Tagesordnung. Ebenso sind Fälle bekannt, in denen die Opfer durch ihre eigene Webcam zunächst unbemerkt beobachtet wurden.

Doch was kann man tun, um sich gegen Datenmissbrauch bzw. -verlust zu schützen? Sebastian Tausch riet den Schülerinnen und Schülern einzustellen, wer in sozialen Netzwerken Zugriff auf ihre persönlichen Daten haben soll. Außerdem verteilte er Aufkleber an die Teilnehmenden, die man über die Handykamera oder die Webcam anderer mobiler Endgeräte kleben kann, um sich vor ungebetenen Einblicken in die Intimsphäre zu schützen. Wichtig sei es auch, ein sicheres Passwort zu wählen und für unterschiedliche Konten verschiedene Passwörter zu verwenden. Damit ein Passwort sicher ist, sollte es aus einer Kombination von Zahlen, Buchstaben und Sonderzeichen bestehen. Sinnvoll sei es, sich einen Satz zu merken, dessen Anfangsbuchstaben dann das Passwort ergäben.

Der Schüler Muhamad Taha fand es „gut, dass solche Vorträge gehalten werden“ und Deljar Omar ergänzte, „dass bei solchen Vorträgen deutlich wird, was alles passieren kann.“ Auch die Teilnehmer Sahbi Ben Ftima und Dion Kadriu fanden die Veranstaltung sehr interessant.