Besuch der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945

Die Fachschülerinnen für Sozialpädagogik Eileen Meyer und Anastasia Golovanov (FOS 20B) besuchten gemeinsam mit ihrer Klasse und der Parallelklasse sowie den Lehrerinnen Frau Kuschinski und Frau Schacht die Wewelsburg der Stadt Büren im Kreis Paderborn. Nachfolgend schildern sie ihre Erlebnisse.

Im Innenhof der Burg, wo sich auch eine Jugendherberge befindet, brachte uns der Gruppenleiter der Gedenkstätte die Geschichte der Wewelsburg näher. Dadurch erfuhren wir, dass die Burg ehemals ein Schloss war, das vom NSDAP-Politiker Heinrich Himmler für ein Jahr angemietet wurde, um eine „Reichsführerschule“ für SS-Offiziere zu eröffnen. Weiter ging es im Nordturm in den Obergruppenführersaal. In der Mitte befindet sich das Ornament (die schwarze Sonne), das von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern des benachbarten Konzentrationslagers Niederhagen erschaffen wurde. Des Weiteren erfuhren wir viel über die NS-Zeit und auch heutige mögliche „Kennzeichen“ der Nazis (z. B. Autokennzeichen „SS”, „SA”, „NS” etc.).

In der sogenannten „Gruft“, einem runden Raum mit einer hohen kuppelähnlichen Decke, erinnern Gemälde an das schreckliche Schicksaal der KZ-Häftlinge. Das Besondere an diesem Raum ist, dass durch den hohlen Raum und die Höhe der Decke ein Echo erzeugt und wiedergegeben wird. Jedoch ist bis heute ungewiss, wofür die SS diese „Gruft“ genutzt hat. Im Anschluss schauten wir uns den Burggraben an, den die Insassen des Konzentrationslagers mit eigener Körperkraft ausgehoben haben.

In der Ausstellung der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945 wurde uns an einem Modell der Aufbau des Konzentrationslagers in der Wewelsburg gezeigt. Zudem erfuhren wir etwas über die Geschichte der dortigen Häftlinge. Die Ausstellung mit ihren Exponaten gab uns einen Einblick in die menschenverachtende Funktionsweise eines nationalsozialistischen Konzentrationslagers. Wir konnten etwas über die Erfahrungen und die Erlebnisse der Häftlinge erfahren, wie die Ankunft im Lager, die Unterkunft in den Baracken, Sklavenarbeit, Krankheit und sogar Tod.

Dazu konnte man sich Bilder an den Wänden mit Texten, Audiodateien oder Kurzfilmen mit Erzählungen von Menschen, die diese Zeit miterlebt und überlebt haben, ansehen und anhören. Darunter auch die Geschichte von Otto Preuss, der das KZ Niederhagen überlebt hat. Wie uns gesagt wurde, kam dieser Jahre später nach der Befreiung zu dem Ort, an dem sich das Konzentrationslager befand, zurück, um sich anzusehen, was daraus geworden ist. Er fand aber nichts mehr vor, da vom ehemaligen KZ nichts mehr übriggeblieben ist. Alle Gebäude wurden restauriert, umgebaut oder abgerissen und dass dort jemals ein Konzentrationslager existiert hat, wurde zunächst verleugnet.

Außerdem erfuhren wir etwas über die Ideologie der SS und den NSDAP-Politiker Heinrich Himmler, der gleichzeitig der Reichsführer-SS (höchster Dienstgrad der SS zu Zeiten des Nationalsozialismus) war. Die SS entwickelte sich durch ihn zu einer der mächtigsten Organisationen im Dritten Reich. Sie verstand sich als soldatische und rassische Elite. Die Umsetzung dieses Anspruchs und ihrer menschenverachtenden, radikalen Ideologie brachte Millionen von Menschen den Tod.

Eileen Meyer und Anastasia Golovanov (FOS 20B)