Fake-Angst - Kulturprojekt mit brandaktuellem Thema

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Angst ist menschlichliches Gefühl. Angst kann schützen. Fake-Angst ist lähmend. Angst kann verunsichern. Angst fokussiert. Fake-Angst begrenzt. Klimakatastrophe, Iran-Konflikt, Trump und Co.: Vieles macht uns Angst. „Wenn die Wahrheit stirbt“ - So betitelt „Die Zeit“ ihre Website zum Thema „Fake-News“. Muss uns das wirklich Angst machen oder sollte es dies sogar?

Mit diesem Thema setzten sich Schülerinnen und Schüler der Birger-Forell-Sekundarschule aus der Jahrgangstufe 6 gemeinsam mit den angehenden Erzieherinnen und Erziehern der Fachschule für Sozialpädagogik des Berufskollegs Lübbecke auf vielfältige Art und Weise auseinander. Bereits zum sechsten Mal fanden die künstlerischen Workshops im Rahmen einer gemeinsamen Projektwoche der beiden Schulen statt. Den krönenden Abschluss bildete wieder eine beeindruckende Werkschau am letzten Projekttag. Dazu begrüßten Schulleiterin Anja Buhrmann und Schulleiter Stefan Becker die Gäste sehr herzlich und dankten der Stadt Espelkamp und dem Kreis Minden-Lübbecke für die Förderung des Projekts.

Die vier Teilbereiche der Werkschau bildeten auf unterschiedliche Weise das aktuelle Thema Angst ab. Den Auftakt machte die theaterpädagogische Gruppe unter der Leitung von Viola Schneider, Theaterpädagogin des Stadttheaters Minden. Eindrücklich brachte sie dem Publikum ins Bewusstsein, wie Ängste auf uns Menschen wirken können. Dazu gehören Ängste, die aus negativen und bedrohlich wirkenden Nachrichten entstehen, aber auch Ängste vor Alltäglichem, die sich zu Hysterie und Psychosen steigern können. Solche Ängste seien nachvollziehbar, wenn man beispielsweise den Klimawandel und die menschenverursachten globalen Umweltschäden betrachtet. Doch um dem wirksam begegnen zu können, sei es ungeheuer wichtig, sich seinen Ängsten zu stellen.

Eine sehr ähnliche Message kam von den Rappern, die sich unter Daniel Schneiders Leitung mit fetzigen Texten präsentierten. Schneider leitet die Rapschool NRW und hatte erneut eine mitreißende Truppe am Start. In drei Raps zeigten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, dass man trotz Lüge und Hass in der Welt den Mut zur freien Entfaltung haben solle und sich nicht hinter Fake-Angst verstecken dürfe, wolle man diese Welt retten. Die Tänzerinnen und Tänzer des Bereichs „Community Dance“ verarbeiteten das Thema in einer gekonnten Choreographie, untermalt von passender Musik und politischen Texten aus den Nachrichten. Die Leitung hatte dieses Jahr die Tänzerin und Choreographin Romy Kolb, die extra aus Wien angereist war, um mit den Schülerinnen und Schülern der Birger-Forell-Sekundarschule und den angehenden Erzieherinnen und Erziehern des Berufskollegs die schwierigen Tanzfiguren einzustudieren.

Neu war auch der vierte Baustein „Faszination Film“. Regie führte die Regisseurin und Produzentin Lena Westermann. Die Zuschauer applaudierten begeistert für die gekonnten Leistungen vor und hinter der Kamera. Ein gemeinsamer Rap aller Beteiligten rundete die Werkschau ab. Er richtete sich mit einem eindringlichen Appell an die Zuhörerinnen und Zuhörer. Weltweit gehe es allzu oft um Geld und Macht, woraus sich vielfach Ängste ergäben. Dem stehe der unbedingte Wille entgegen, die Ängste zu überwinden: „Wir alle müssen die Welt retten und uns nicht hinter Fake-Angst verstecken.“

Wieder einmal sprach die Resonanz des Publikums für den Erfolg des Kulturprojekts. Man darf auf das Thema im nächsten Jahr gespannt sein.

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