Automatenfachmann und Automatenfachfrau
Beschreibung
Automatenfachleute sind in Herstellung, Vertrieb, Service und Verwaltung von Unternehmen der Waren-, Getränke- und Verpflegungs-, Geld-, Bank-, Ticket-, Zeiterfassungs- sowie Unterhaltungsautomatenwirtschaft im öffentlichen wie im privatrechtlichen Bereich tätig.
Sie nehmen kaufmännische und technische Serviceaufgaben in der Betreuung von Automaten wahr und wirken bei der Sicherstellung der Funktionsfähigkeit von Automaten mit. Darüber hinaus beraten und betreuen sie Kunden, auch im Hinblick auf die betrieblichen Maßnahmen zur Suchtprävention. In der Kommunikation mit dem Kunden spielen ein Zuwachs an interkultureller Kompetenz und die Auseinandersetzung mit dem Thema Inklusion eine zunehmend wichtige Rolle.
Der Rahmenlehrplan für die Berufsausbildung zum Automatenfachmann und zur Automatenfachfrau baut auf einem einheitlichen Berufsbild in den ersten beiden Ausbildungsjahren auf. Im gesamten dritten Ausbildungsjahr wird zwischen den Fachrichtungen Automatenmechatronik (M) und Automatendienstleistung (D) differenziert.
Die Fachrichtung Automatenmechatronik ist schwerpunktmäßig mit Prüf- und Messverfahren, dem Zurichten elektrischer Leitungen und Verlegesysteme, mit Instandhaltungsmaßnahmen und der Einbindung von IT-Systemen in Netzwerke befasst.
In der Fachrichtung Automatendienstleistung liegen die Schwerpunkte in der Kommunikation mit Kunden und Geschäftspartnern, der Durchführung von Marketingmaßnahmen, der Personalverwaltung und der Abwicklung kaufmännischer Geschäftsprozesse. Darüber hinaus sieht die Ausbildungsordnung für die Fachrichtung Automatendienstleistung die Wahlqualifikationen Kaufmännische Geschäftsprozesse und Kundenbetreuung vor.
Der Kompetenzerwerb in diesen Bereichen ist in die Lernfelder integriert, die im Zusammenhang mit vollständigen beruflichen Handlungen bedeutsam sind. Der sichere und zielgerichtete Umgang mit berufsrelevanter Datenverarbeitungs- und Kommunikationstechnologie sowie mit fremdsprachigen Texten ist eine wichtige Voraussetzung für die Ausübung des Berufs. Der Erwerb von Fremdsprachenkompetenz ist daher integrierter Bestandteil der Lernfelder. Die Lernfelder des Rahmenlehrplans beziehen sich auf berufliche Aufgabenstellungen aus den in der folgenden Tabelle genannten Handlungsfeldern. Sie sind aufbauend strukturiert, um sich in den Ausbildungsjahren spiralcurricular nach dem Grad an Variabilität, Komplexität, Selbstständigkeit und Verantwortung zu entwickeln.
Aufnahmevoraussetzungen
Abschluss eines Ausbildungsvertrages als Automatenfachmann bzw. Automatenfachfrau (mit Fachrichtung Automatendienstleitung oder Automatenmechatronik) mit einem Ausbildungsbetrieb.
Ausbildungsjahr \ Handlungsfelder |
1 | 2 | 3 M | 3 D |
Automaten aufstellen |
LF 2: Branchenspezifische Automaten auswählen |
LF 6: Automaten aufstellen |
LF 12 M: Informations- und Kommunikationssysteme für Automaten sichern |
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Automaten in Berieb nehmen |
LF 3: Automaten erstmalig in Betrieb nehmen |
LF 15 M: Automatenverbund aufstellen |
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Automaten bewirtschaften |
LF 4: Waren bereitstellen |
LF 7: Grundeinstellungen vornehmen |
LF 12 D: Vertragsstörungen beheben |
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Automaten warten |
LF 8: Wartung durchführen |
LF 13 M: Wartungssysteme nutzen |
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Automaten reparieren |
LF 5: Elektronische Systeme prüfen |
LF 9: Sicherheitseinrichtungen prüfen |
LF 14 M: Betriebsbereitschaft von Automaten und Anlagen gewährleisten |
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Mit Kunden umgehen |
LF 10: Kunden betreuen |
LF 13 D: Marketingmaßnahmen durchführen |
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Marketingmaßnahmen durchführen |
LF 14 D: Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen |
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Als Unternehmer handeln |
LF 1: Betriebliche Zusammenhänge darstellen und bewerten |
LF 11: Automatenaufstellplätze auswählen |
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Lernfelder |
Zeitrichtwerte in Unterrichtsstunden |
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Nr.: | 1. Jahr | 2. Jahr | 3. Jahr | |
1 | Betriebliche Zusammenhänge darstellen und bewerten | 40 | ||
2 | Branchenspezifische Automaten auswählen | 40 | ||
3 | Automaten erstmalig in Betrieb nehmen | 40 | ||
4 | Waren bereitstellen | 80 | ||
5 | Elektronische Systeme prüfen | 80 | ||
6 | Automaten aufstellen |
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80 |
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7 | Grundeinstellungen vornehmen |
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40 |
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8 | Wartung durchführen |
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40 |
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9 | Sicherheitseinrichtungen prüfen |
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40 |
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10 | Kunden betreuen |
40 |
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11 | Automatenaufstellplätze auswählen |
40 |
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Fachrichtung Automatenmechatronik | ||||
12 M | Informations- und Kommunikationssysteme für Automaten sichern | 80 | ||
13 M | Wartungssysteme nutzen | 80 | ||
14 M | Betriebsbereitschaft von Automaten und Anlagen gewährleisten | 80 | ||
15 M | Automatenverbund aufstellen | 40 | ||
Fachrichtung Automatendienstleistung | ||||
12 D | Vertragsstörungen beheben | 80 | ||
13 D | Marketingmaßnahmen durchführen | 100 | ||
14 D | Personalwirtschaftliche Aufgaben wahrnehmen | 100 | ||
Summen: insgesamt 840 Stunden | 280 | 280 | 280 |
Qualifikation und Abschlussprüfung
Zum Abschluss der Ausbildung erhalten die Schülerinnen und Schüler neben dem von der Industrie- und Handelskammer ausgestellten Zeugnis ein Berufsschulabschlusszeugnis des Berufskollegs Lübbecke. Dieses Berufsschulabschlusszeugnis enthält neben den einzelnen Fächernoten eine Berufsschulabschlussnote, in die die Fächernoten des berufsbezogenen und des berufsübergreifenden Bereiches einfließen.
Der Berufsschulabschluss ist dem Sekundarabschluss I - Hauptschulabschluss nach Klasse 10 (HS10A) gleichwertig. Die Fachoberschulreife (HS10B oder FOR) erwerben Schülerinnen und Schüler, wenn sie eine Berufsschulabschlussnote von mindestens 3,0 erreichen, die Berufsabschlussprüfung bestanden haben und die für die Fachoberschulreife notwendigen Englischkenntnisse nachweisen. Bei einer bestandenen Berufsabschlussprüfung und einer Berufsschulabschlussnote von mindestens 2,5 sowie dem Nachweis der notwendigen Englischkenntnisse kann die Fachoberschulreife mit Qualifikationsvermerk (FORQ) erlangt werden.
Beratung:
Bereichsleitung
Heiko Weiß
Tel.: 05772 9112 20
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Bildungsgangkoordination
Renée Terbeck
Tel.: 05772 9112 30
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Weitere Informationen zum Beruf Automatenfachmann/-frau erhalten Sie bei BERUFENET.