Verkehrssicherheitstage am Berufskolleg Lübbecke

Erstmals haben über 1.000 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs an den drei Aktionstagen die verschiedenen Stationen auf dem Schulgelände besucht und einen bleibenden Eindruck gewonnen.
Aufhänger und Blickfang für die Schülerinnen und Schüler war in diesem Jahr ein Pkw-Wrack, das die Polizeibeamten der Kreispolizeibehörde unter der Leitung von Klaus Torno zur Anschauung mitgebracht hatten. Den Schülergruppen wurde der Unfall des jungen Fahrers ausführlich geschildert und mit Unfallbildern untermalt, die auch zeigten, wie der Fahrer mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Straßenbaum schleuderte und an den Unfallfolgen erlag.
Erstmalig wurde auch ein zweites Unfallwrack durch die Bundespolizei präsentiert, die auf die Gefahren an Bahnübergängen hinwiesen. Das zerstörte Fahrzeug ließ kaum eine Auskunft über den Hersteller oder gar das Modell zu, da es von einem Zug etliche Meter mitgeschliffen wurde. Glücklicherweise konnte die Fahrerin ihr Auto rechtzeitig verlassen.
Da viele Schülerinnen und Schüler mit dem Pkw zur Schule fahren, finden die Verkehrssicherheitstage am Berufskolleg Lübbecke regelmäßig mit dem Ziel statt, die jungen Fahrer zu sensibilisieren und ihnen aufzuzeigen, welche Gefahren im Straßenverkehr lauern.
Dank der erfolgreichen Kooperation mit den außerschulischen Partnern kann den jungen Fahranfängern mit großem organisatorischen und materiellen Aufwand ein vielfältiges Informationsangebot in Form von Stationen präsentiert werden.
Zwei weitere Stationen wurden von schuleigenen Lehrkräften angeboten. Der Kfz-Fachlehrer Andreas Hermjohannes informierte in seiner Station über das Thema „Fahrsicherheit in Herbst und Winter“ und warnte vor immer wieder auftauchenden Gefahren in dieser Jahreszeit wie Wildwechsel, plötzlichen Rutschgefahren durch Straßenlaub und Winterreifenpflicht. An der Station „Stabilisierung eines Unfallopfers“ wurde vom Lehrer und freiwilligen Feuerwehrmann Frank Hesse der Rautek-Griff gezeigt, ein spezieller Handgriff zum Bergen von Personen aus Gefahrenzonen. Ein extra vom Autohaus Seat-Schneider aus Lübbecke zur Verfügung gestellter Neuwagen stand hierzu bereit, so dass im Eingangsbereich unter realen Bedingungen der Griff von den Schülerinnen und Schülern geübt werden konnte. Auch die „stabile Seitenlage“ wurde aufgefrischt und hierbei waren die Schüler erstaunt, dass sie diese erst vor kurzer Zeit im Rahmen der Führerscheinausbildung erworbene Fähigkeit schon gar nicht mehr problemlos ausführen konnten. Taisija Hartlieb und Anna Elina Amengual Holzmeier, Schülerinnen der Berufsfachschule können dies gut nachvollziehen: „Auch mir erging es so, bei der Vorbereitung auf die Verkehrssicherheitstage mit unserem Lehrer Herrn Hesse haben wir gemerkt, wie schnell das wieder vergessen wird.“ „Da kann man jedem nur raten, diese lebensrettenden Griffe bei jeder Gelegenheit zu wiederholen!“
Zum Abschluss jedes Aktionstages trafen sich alle Schülerinnen und Schüler zum Crash Kurs NRW. Insgesamt haben über 1.000 Schülerinnen und Schüler in der Stadthalle und im Multifunktionsraum des Berufskollegs teilgenommen. Dort erfuhren die Schülerinnen und Schüler Erlebnisse aus erster Hand von einem realen Einsatz eines Feuerwehrmanns: Neben Details, die die Probleme der Feuerwehr zur Befreiung eines Verletzen deutlich machten wurde auch die Betroffenheit der beteiligten Feuerwehrleute ausführlich geschildert. Ein Polizist ging sehr persönlich auf einen Verkehrsunfall ein. Auch hier erzeugten die dargestellten Details über den Unfallhergang für große Betroffenheit bei den jungen Zuhörern. Ein Notfallseelsorger berichtete aus erster Hand über die psychischen Folgen für den Unfallfahrer und das Unfallopfer bei einem von ihm betreuten Unfall. Die Sichtweise der Notärztin, der die klaren Fakten eines Unfalls wiederspiegelte, zu dem sie gerufen wurde, war durch den persönlichen Aufruf geprägt, dass die Schülerinnen und Schülern vorsichtig fahren mögen, um einen solchen Unfall nicht erleben zu müssen.
Wie sich jedes Jahr – trauriger Weise – an den Unfallstatistiken ablesen lässt, sind junge Fahranfänger zwischen 18 und 24 Jahren im Straßenverkehr besonders gefährdet. Vor dem Hintergrund der gelungenen Zusammenarbeit von Kreispolizeibehörde, Bundespolizei und Berufskolleg Lübbecke und dem hohen Engagement aller Beteiligten bleibt zu hoffen, dass die durchgeführten Verkehrssicherheitstage bei den Schülerinnen und Schülern einen nachdrücklichen Beitrag zur Unfallvermeidung leisten und sich die Unfälle auf den Straßen im Landkreis Minden-Lübbecke reduzieren.