Digital sehr gut aufgestellt
Das Berufskolleg Lübbecke erhält erstmalig die Auszeichnung als „Digitale Schule“ und gehört damit zum exklusiven Kreis von 66 Schulen in NRW.
Die Ehrung erfolgte in einer Onlineveranstaltung durch die NRW-Bildungsministerin Yvonne Gebauer und dem Vorsitzenden der Initiative MINT – Zukunft schaffen, Thomas Sattelberger. „Die ausgezeichneten Schulen sind Beispiele dafür, wie wir durch beste Bildung Zukunft schaffen“, hob Yvonne Gebauer in ihre Ansprache hervor.
„Wir freuen uns sehr, nun den Titel „Digitale Schule“ tragen zu dürfen, und wir sind auch zurecht stolz auf das bisher an unserer Schule im Bereich der Digitalisierung Erreichte“, fasst Schulleiter Stefan Becker zusammen. Denn bereits vor dem Beginn der Pandemie hatte sich das Berufskolleg Lübbecke auf den Weg gemacht, die Medienkompetenz aller am Schulleben Beteiligten zu fördern und dafür die Bereiche Personal-, Unterrichts- und Organisationsentwicklung definiert. Dass die viele Arbeit und das hohe Engagement aller sich gelohnt hat kann Fynn Blotevogel aus dem Wirtschaftsgymnasium nur bestätigen: „Während des Distanzlernen haben wir quasi normalen Unterricht gemacht, im Klassenverband über Videokonferenzen oder auch in Kleingruppen über Gruppenräume. Das ist sehr gut gelaufen.“
Dass die Personalentwicklung schulweit so erfolgreich durchgeführt werden konnte, liegt unter anderem an dem hohen internen Know-how, bedingt durch den großen IT-Bereich am Berufskolleg. So wird neben den vielen informationstechnologischen Ausbildungsberufen auch die Fachoberschule Informatik angeboten, ein Schulversuch des Landes NRW. Melvin Finke, angehender Fachinformatiker bei dem Unternehmen Häcker-Küchen, meint: „Ich finde es gut, dass wir in der Schule dieselben Programme nutzen wie in den Unternehmen. Durch den Einsatz digitaler Lehrarrangements und Lernplattformen benötigen wir kein Papier mehr, was zudem gut für die Umwelt ist.“
Besonders erfreulich ist, dass im aktuellen Schuljahr förderungsbedürftige Klassen vollständig mit digitalen Endgeräten durch das Berufskolleg ausgestattet wurden. Ein wichtiger Schritt zur Teilhabe aller Schüler am Digitalisierungsprozess. Niklas Obering als Schüler der Berufsfachschule für Wirtschaft und Verwaltung ist dann auch der Ansicht, dass es viel motivierender sei, im Unterricht mit dem Laptop zu arbeiten anstatt mit Stift und Papier.
Insgesamt werden im Schuljahr 2021/22 70 „Digitale Klassen“ am Berufskolleg Lübbecke geführt. Jedoch wird bei allen Schülern die Medienkompetenz durch digitale Lerneinheiten gefördert, ob mit dem Laptop, dem Tablet oder dem Handy. Das sei auch zwingend notwendig, sagt Bereichsleiter Dirk Kämper, verantwortlich für die Querschnittsfunktion „Digitales Lernen“ am Berufskolleg. „Die digitalen Kenntnisse und Voraussetzungen unsere Schüler sind sehr unterschiedlich. Unsere Aufgabe ist es, die Schüler auf ein Level zu bringen, um selbstorganisiert und effizient digital arbeiten zu können.
Aus der Zeit des Distanzlernens konnten bereits viele gewinnbringende Erkenntnisse gezogen werden, wie beispielsweise der Einsatz des „Blended-Learning“, bei dem sich Präsenz- und Distanzunterricht ergänzen.
INFOBOX:
Um Schulen zu motivieren, ihr digitales Profil weiter zu schärfen und informatische Inhalte verstärkt in den Unterricht zu bringen, hat die Nationale Initiative “MINT Zukunft schaffen!” die Auszeichnung „Digitale Schule“ ins Leben gerufen. Mit dem Signet soll das Engagement der Schulleitungen und Lehrkräfte gewürdigt und bestärkt werden, die sich für eine zeitgemäße Bildung in der digitalen Welt stark machen und diese erfolgreich umsetzen. Der Kriterienkatalog „Digitale Schule“ umfasst fünf Module, die alle von den Schulen nachgewiesen werden:
1. Pädagogik & Lernkulturen 2. Qualifizierung der Lehrkräfte 3. Regionale Vernetzung 4. Konzept und Verstetigung 5. Technik und Ausstattung.
Das Berufskolleg Lübbecke hat bei diesen Kriterien des Portfolios die Stufe 4 von 5 erreicht und damit den Status „Expert“ erhalten.