Meisenkästen statt Gift

Schülerfirma des Berufskollegs Lübbecke baute Nistkästen für die Dorfgemeinschaft Alswede e. V.

Wie kann man den Eichenbestand am Pastorenteich vor den Raupen des Eichenprozessionsspinners schützen? Diese Frage stellte sich die Dorfgemeinschaft Alswede e. V. und die Schülerfirma „Garten, Umwelt und Holz“ des Berufskollegs Lübbecke lieferte die Lösung: Mit dem Bau von Nistkästen für Meisen, die als Fressfeinde des Eichenprozessionsspinners eine natürliche Alternative zur Bekämpfung der Raupen mit Gift darstellen. Im Beisein von Stefan Becker (Schulleiter), Michael Tiemeier (Ortsvorsteher von Alswede) sowie Klaus Torno und Friedrich Kreienkamp (1. und 2. Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Alswede e. V.) fand die Übergabe der Nistkästen am Berufskolleg Lübbecke statt.

Die Raupen des Eichenprozessionsspinners richten nicht nur in Eichenwäldern forstliche Schäden an. Auch für den Menschen stellen sie eine Gefahr dar, weil die Brennhaare der Raupen bei Hautkontakt allergische Reaktionen hervorrufen können. Da die Eichenprozessionsspinner unter anderem von Meisen gefressen werden, beauftragte der 1. Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Alswede e. V. Klaus Torno die Schülerfirma „Garten, Umwelt und Holz“ des Berufskollegs Lübbecke mit dem Bau von Nistkästen, in denen die Meisen ihre Jungen großziehen können.

Die Lernenden der Ausbildungsvorbereitung für Bau-, Holz- und Metalltechnik, die gleichzeitig die Schülerfirma „Garten, Umwelt und Holz“ betreuen, freuten sich, ihr erstes großes Projekt verwirklichen zu können. Unter der Leitung der Lehrkräfte Jörg Piterek, Herbert Lehde und Schulsozialarbeiterin Ursula Sparmeier bauten die Lernenden 20 Nistkästen für Meisen. Dazu verwendeten die Mitglieder der Schülerfirma Einwegpaletten und versahen die Nistkästen extra mit Metallbeschlägen, damit keine anderen Vögel dort nisten können.

 

„Es war gar nicht so einfach, die Einwegpaletten auseinanderzunehmen und zu entnageln“, bilanzierten die Schüler Deniz Demir und Jurij Haritonov. Durch das Projekt haben sie gelernt, mit Holz umzugehen, betonten die beiden Schüler. Außerdem habe ihnen die Arbeit mit den anderen Lernenden viel Spaß gemacht. Ihr Mitschüler Dominik Dirks fügte hinzu, dass sie bei diesem Projekt auch ihre Teamfähigkeit schulen konnten.

 

Neben den Nistkästen stellt die Schülerfirma Brennholz aus nicht mehr verwertbaren Palettenteilen sowie Fledermauskästen her. Letztere sind ebenfalls ein natürliches Mittel zur Bekämpfung der Raupen des Eichenprozessionsspinners.